Der wachsende Fachkräftemangel ist ein Problem für viele Unternehmen, die nicht die richtigen Personen für ihre offenen Stellen finden können. Aber oft übersehen sie eine einfache Lösung: die Arbeit mit Freelancern.
Fachkräftemangel als wachsendes Problem
Fehlende Fachkräfte sorgen bei Unternehmen für Umsatzeinbußen, Mehrkosten, langsamen Fortschritt und Überlastung der bestehenden Mitarbeiter. Der wachsende Fachkräftemangel in Deutschland stellt immer mehr Firmen vor Probleme und könnte langfristig die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit des Landes gefährden.
Eine im Januar 2023 veröffentlichte Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter knapp 22.000 Unternehmen zeigt: 53 Prozent der Firmen haben Personalengpässe. Die DIHK geht auf der Grundlage ihrer Untersuchung von rund zwei Millionen unbesetzten Stellen aus.
Das passt zu den Zahlen des Digitalverbands Bitkom, der im November 2022 allein im IT-Bereich rund 137.000 freie Stellen meldete – mit einer durchschnittlichen Vakanzzeit von sieben Monaten. So lange dauert es im Schnitt, eine IT-Stelle zu besetzen.
Gründe für den Fachkräftemangel
Die Ursachen für unbesetzte Stellen sind vielfältig. Ein zentraler Aspekt ist der demografische Wandel, der dafür sorgt, dass die Gesellschaft in Deutschland immer älter wird. Die geburtenstarken Jahrgänge (die sogenannte Babyboomer-Generation) gehen nach und nach in den Ruhestand und durch die sinkende Geburtenrate der vergangenen Jahrzehnte kommen dafür weniger junge Kräfte nach.
Folgende Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle und verstärken den Fachkräftemangel:
- Neue Anforderungen: Der technologische Fortschritt schafft Stellen, die bis vor Kurzem noch nicht existierten. Für viele gefragte Profile gibt es (noch) keine ausreichende Zahl an gut ausgebildeten Spezialisten.
- Neue Arbeitsmodelle: Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit. Zudem werden Selbstständigkeit und Freelancing attraktiver und diese Personen stehen auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr für eine Anstellung zur Verfügung.
- Früherer Ruhestand: Viele Menschen wollen schon deutlich vor der Regelaltersgrenze aufhören, zu arbeiten, und vor allem gutverdienende Spezialisten können sich das auch leisten.
- Arbeit für ausländische Firmen: Gefragte Experten wandern möglicherweise ins Ausland ab oder arbeiten dank der Zunahme von Remote Work von zu Hause aus für internationale Unternehmen.
Folgen des Fachkräftemangels
Fachkräftemangel hat wirtschaftliche Konsequenzen für Unternehmen: Aufträge können aufgrund von Personalmangel nicht angenommen werden, was zu Umsatzeinbußen führt, und neue Projekte verzögern sich. Das belastet die gesamte deutsche Wirtschaft und gefährdet die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit des Landes.
Unternehmen sehen sich gezwungen, immer höhere Gehälter zu bezahlen, um Talente zu gewinnen und zu halten. Für kleine und mittelgroße Firmen wird es zunehmend schwierig, in diesem Wettbewerb mitzuhalten und sich gegen besser zahlende Konzerne durchzusetzen.
Durch anhaltenden Fachkräftemangel kommt es außerdem zu einer Mehrbelastung des bestehenden Teams, das zusätzliche Aufgaben übernehmen muss. So kann das Risiko für Überlastungen und Burn-out steigen und die Mitarbeiterzufriedenheit abnehmen. Ein Teufelskreis, weil dadurch weitere Ausfälle oder Kündigungen drohen.
Freelancer können helfen
Je länger eine Stelle unbesetzt bleibt, desto stärker wird das Unternehmen ausgebremst. Wer mit Freelancern arbeitet, verschafft sich Zugang zu neuen Talenten. Dadurch lassen sich Projekte früher angehen und Aufgaben werden so lange von freien Mitarbeitern übernommen, bis feste Teammitglieder gefunden sind.
Möglicherweise wird dabei klar, dass ein bestimmter Bereich auch dauerhaft durch Freelancer abgedeckt werden kann und das sogar die bessere Lösung ist. So entsteht eine Hybrid Workforce aus festen und freien Mitarbeitern, die das Beste aus beiden Welten verbindet.
Vorteile von Freelancern
Durch freie Mitarbeiter haben Unternehmen die Möglichkeit, unbesetzte Stellen zumindest zeitweise oder sogar dauerhaft zu füllen. Damit helfen Freelancer dabei, den Fachkräftemangel auszugleichen. Doch nicht nur das! Es gibt noch viele weitere Vorteile:
- Größerer Talentpool: Freelancing bietet eine hohe Flexibilität und vielversprechende Verdienstmöglichkeiten. Deshalb wird es für immer mehr Talente interessant. Besonders spezialisierte Wissensarbeiter finden diese projektbezogene Form der Arbeit oft herausfordernder und damit attraktiver. Diese Personen stehen auf dem Arbeitsmarkt für Festanstellungen nicht mehr zur Verfügung. Der einzige Weg, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ist die Beauftragung als Freelancer.
- Schneller Projektstart: Eine Stelle zu besetzen, kann Monate dauern, vor allem bei besonders gefragten Profilen. Dagegen können Freelancer oft innerhalb von Tagen mit der Arbeit beginnen. Zwar eignet sich nicht jede Position dafür, durch freie Mitarbeiter ausgefüllt zu werden, aber in vielen Fällen ist das leichter möglich als gedacht. Alternativ können sie kurzfristig unterstützen, bis die passende Person für eine Festanstellung gefunden ist.
- Spezialisten on Demand: Häufig sind Freelancer Top-Talente mit hoher Expertise auf ihrem Gebiet. Sie haben sich spezialisiert und stellen dieses Wissen ihren Kunden zur Verfügung. Durch ihre projektbezogene Arbeit erhalten sie Einblick in verschiedene Unternehmen und haben so eine steile Entwicklungskurve.
- Flexible Struktur: Wenn ein bestimmter Teil der Belegschaft aus Freelancern besteht, bleiben Unternehmen agil. Sie können bei Bedarf zusätzliche Personen beauftragen oder unkompliziert die Zusammenarbeit mit einigen beenden, wenn ein Projekt abgeschlossen ist oder die finanzielle Lage eine Budgetkürzung erfordert. Mit festen Mitarbeitern stellt sich das wesentlich komplexer dar. Es dauert viel länger, sie zu finden, und auch eine Kündigung ist kompliziert.
- Kosteneinsparungen möglich: Viele Firmen befürchten bei Freelancern hohe Kosten, da ihre Stundensätze auf den ersten Blick deutlich höher sind als die von Angestellten. Diese Sorge ist aber in der Regel unbegründet. Dadurch, dass bei Freelancern nur produktive Stunden bezahlt werden und keine Lohnnebenkosten anfallen, sind die Kosten bei beiden Modellen ähnlich oder sogar für Freelancer geringer.
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